Der Friedhof der Märzgefallenen als Vorschule der Revolution

Datum/Zeit
Date(s) - 10/03/2023
19:00 - 21:00

Veranstaltungsort
Bibliothek der Freien im Haus der Demokratie

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Kann eine Revolution ohne Vorbereitung gelingen? Zu den notwendigen Voraussetzungen eines erfolgreichen revolutionären Prozesses gehört die Mobilisierung einer „kritischen Masse“. Erst als am 9. November 1918 Arbeiter:innen unter Führung der revolutionären Obleute den Reichstag besetzten, gab es kein zurück mehr zu den Verhältnissen des Kaiserreichs. Unabhängig von den Politikern hatten Arbeiter:innen umgesetzt, was sie über rund zwei Generationen hinweg in ihrer Sozialisation gelernt hatten.

Eine wichtige Rolle spielte der alljährliche Besuch am 18. März auf dem Friedhof der Märzgefallenen. Bis zu zwanzigtausend Personen nahmen daran teil. An den Gräbern der Opfer von 1848/49 lokalisierte sich der Protest gegen die alltägliche Repression, aber noch wichtiger war die Verheißung auf ein besseres Leben und die Gewissheit, dass eine Revolution die Verhältnisse überwinden kann.

Nun soll der 175. Jahrestag des Revolutionsversuchs mit viel Aufwand gefeiert werden. Am Friedhof der Märzgefallenen soll ein
Lernort für Demokratie entstehen. Im Vortrag gehen wir auf die
historischen Sozialisationsmechanismen der damaligen Arbeiter:innen ein, zu denen auch die anarchistischen Gruppen beigetragen hatten. Anschließend fragen wir, was ein Lernort für Demokratie heute sein kann.

Ein Vortrag der Gustav-Landauer-Initiative