ABGESAGT Anarchistische Geographen? Reclus und Kropotkin und die Sache mit der Nation

Datum/Zeit
Date(s) - 20/03/2020
20:00 - 22:00

Veranstaltungsort
Bibliothek der Freien im Haus der Demokratie

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Élisée Reclus und Pjotr Kropotkin waren beides: Anarchisten und Geographen. Vor allem Reclus‘ „Nouvelle géographie universelle“ (erschienen 1876-1894) wird als methodischer Vorläufer der heutigen Humangeographie angesehen. In ihrer Rolle als anerkannte Geographen und Wissenschaftler unterstützten und beeinflussten beide die Unabhängigkeit mancher Nationen und wirkten so auch an der Bildung neuer nationalstaatlicher Grenzen mit. Weder Kropotkin noch Reclus bezeichneten sich dabei als anarchistische Geographen. Anarchistische Geographie, in eben dieser Selbstbezeichnung, ist ein noch junges wissenschaftliches Feld – so gibt es beispielsweise erst seit 2017 die ‚International Conference of Anarchist Geographies and Geographers‘. Eine aktuelle Frage, die sich womöglich bereits Kropotkin und Reclus stellen mussten, lautet hier: Wie kann Raum möglichst ohne Staat gedacht und erforscht werden, wo doch gerade WissenschaftlerInnen auf staatliche oder institutionelle Anerkennung und Unterstützung angewiesen sind?

Der Vortrag von Anna möchte einen Überblick geben über frühe geographische Arbeiten, in denen anarchistische Ansätze erkennbar sind, aktuelle Konzepte vorstellen, sowie nationale Bestrebungen Reclus‘ und Kropotkins in den historischen Kontext des 19. Jahrhunderts stellen.
(Vortrag mit anschließender Diskussion)

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