Schauprozesse in Osteuropa 1948-1954

Datum/Zeit
Date(s) - 24/07/2015
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Veranstaltungsort
Bibliothek der Freien im Haus der Demokratie

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Innerparteiliche Säuberungen und politische Schauprozesse zählten zu den zentralen Terror- und Herrschaftsinstrumenten des Stalinismus. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam dieses Instrument in den osteuropäischen Ländern zur Anwendung, um die ›Sowjetisierung‹ der »befreiten Länder« rasch voranzutreiben und ihre Unterwerfung unter die Befehlsgewalt Stalins zu zementieren. Zugleich bot es den aus dem Moskauer Exil zurückgekehrten kommunistischen Parteiführern die Möglichkeit, konkurrierende Gruppen innerhalb des Parteiapparates und jedwede Opposition auszuschalten. Ein großer Teil der Opfer waren Parteimitglieder, die die Nazi-Okkupation oder die Vernichtungslager überlebt hatten. Einen Höhepunkt erreichte die Repressions-Welle beim Slánský-Prozess im November 1952 in Prag, bei dem die Anklage unter anderem auf »Zionismus« lautete, worunter die Ankläger das »Weltjudentum« verstanden. Drehbuch und Verlauf des Slánský-Prozesses dienten zugleich der Vorbereitung von Verfahren mit antisemitischer Tendenz in Rumänien, Polen und der DDR. (Vortrag mit Diskussion)