Der widerspenstige Held.

Datum/Zeit
Date(s) - 11/12/2015
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Veranstaltungsort
Bibliothek der Freien im Haus der Demokratie

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Arbeiterproteste in der Sowjetunion

Der „sozialistische Held der Arbeit“ war die ideologische Leitfigur des Staatskommunismus: Er sollte das Unmögliche leisten und die Produktion auf über 300% Prozent steigern. Adolf Hennecke in der DDR und Alexej Stachanow in der Sowjetunion wurden zu solchen „Helden der Arbeit“ stilisiert, welche die Fabrik zum Kriegsschauplatz erklärten und durch NormÜbererfüllung „Produktionsschlachten“ schlugen. Hintergrund der Propaganda bildete die Einführung militarisierter Arbeits- und Produktionsmethoden, mit denen das brutale Fabrik-Regime des Kapitalismus auf die Spitze getrieben wurde. Statt ökonomischer Befreiung im Sozialismus sah sich die arbeitende Bevölkerung einem Terror aus entfesselter Fabrikproduktion, Normerhöhungen und Repression ausgesetzt, dem viele Menschen zum Opfer fielen. Gerade in der Sowjetunion kam es immer wieder zu spontanen Aufständen gegen die menschenverachtenden Lebens- und Arbeitsbedingungen.
Am Beispiel des Streiks von Nowotscherkask im Jahre 1962, der in einen Aufstand mündete, erinnert die Veranstaltung an die vergessenen Revolten in der Sowjetunion und an ihre Akteure, die wahren „Helden“ ihrer Epoche. (Vortrag mit Diskussion)