Armin T. Wegner (1886-1978)

Datum/Zeit
Date(s) - 24/04/2015
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Veranstaltungsort
Bibliothek der Freien im Haus der Demokratie

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Pazifist, Anarchist, Zeuge des Genozids an den Armeniern

Im Ersten Weltkrieg leistete Armin T. Wegner zunächst Dienst als Krankenpfleger. 1916 kam er als Sanitätsoffizier nach Ost-Anatolien, wo er Augenzeuge des Völkermords an den Armeniern wurde. Das Geschehen hat er fotografisch und literarisch festgehalten und versuchte damit das Bewußtsein der Weltöffentlichkeit wachzurütteln. Während der Revolution von 1918/19 beteiligte er sich an Kurt Hillers ›Politischem Rat geistiger Arbeiter‹ und in der ›Gruppe revolutionärer Pazifisten‹. Seine flammenden Kampfartikel gegen soziale und politische Mißstände, gegen Kapitalismus, Ausbeutung und Krieg erschienen 1921 gesammelt unter dem Titel »Der Ankläger – Aufrufe zur Revolution« im Verlag ›Der Syndikalist‹. Sein Eintreten für alle Verfolgten gegen jede Art politischer Gewaltherrschaft brachte ihn später auf Konfrontationskurs sowohl mit der Sowjetunion als auch mit Nazi-Deutschland. Im Vortrag wird Armin T. Wegners Augenzeugenbericht »Die Austreibung des armenischen Volkes in die Wüste« vorgestellt und sein politischer Lebensweg nachgezeichnet. (Vortrag mit Diskussion)

Armin T. Wegner: Die Austreibung des armenischen Volkes in die Wüste. Hrsg. von Andreas Meier. Wallstein Verlag, Göttingen 2011, 215 S., 103 Abb., 24 EUR, ISBN 978-3-89244-800-6