Datum/Zeit
Date(s) - 07/11/2008
21:00 - 23:00
Veranstaltungsort
Bibliothek der Freien im Haus der Demokratie
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Vorstellung einer Neuerscheinung
In seiner Autobiografie »Verlorene Kindheit – Errungene Freiheit« zieht Uwe Timm (* 1932) eine Lebensbilanz, umreißt die Grundlagen seines Anarchismus und gibt Denkanstöße für eine libertäre Offensive. Nach seiner schweren Kindheit in der NS-Zeit schildert Timm seine ersten Kontakte mit anarchistischen Ideen in der frühen Nachkriegszeit, das konfliktreiche Zusammentreffen von alten und jungen Libertären nach 1968, die marxistische Indoktrination des Neoanarchismus, aber auch Um- und Irrwege heutiger Libertärer. Als Konstrukteur im Anlagenbereich eines Industrieunternehmens, Betriebsrat, Querdenker und Individual-Anarchist ist Timm mit vielen Millieus vertraut und tritt dementsprechend für einen pluralistischen Anarchismus ein: »Es wird kaum möglich sein, alle Menschen für eine libertäre Gesellschaft zu gewinnen, weshalb die Formel ‚Alles oder Nichts‘ immer in eine Isolation führt. Vielmehr ist darauf zu setzen, freiheitlichen Menschen Alternativen einzuräumen. Privat- oder Kollektiveigentum, sozialistischer oder liberaler ‚weltanschaulicher Unterbau‘ – das ist gleichgültig. Entscheidend ist nur eine gemeinsame Erkenntnis: Wer Menschen daran hindert, ihr eigenes Leben zu leben, selbstbestimmt als Individuum oder in Gruppen, Gesellschaften, Genossenschaften, Betrieben, wie auch immer diese sich organisieren, der handelt als Aggressor.« (Buchvorstellung durch den Autor)
Uwe Timm: Verlorene Kindheit – Errungene Freiheit. Biografie eines unbequemen Libertären. Oppo-Verlag, Berlin 2007. 206 S., 19 EUR, ISBN 978-3-926880-17-8