Thorsten Hinz: Anarchie, Mystik und »Lebenswende«.

Datum/Zeit
Date(s) - 14/12/2001
21:00 - 23:00

Veranstaltungsort
Bibliothek der Freien im Haus der Demokratie

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Mystik und Anarchie

Gustav Landauers Wege zur Freiheit

Gustav Landauer [1870-1919] gilt als einer der wichtigsten Ideengeber des Anarchismus. In Wort und Tat setzte er sich für Wege zu Frieden, Freiheit und Solidarität ein. Landauer war eine der wenigen, der den Ersten Weltkrieg vorausgesehen hatte und davor warnte. In der Münchner Räterepublik von 1919 warb er an der Seite von Kurt Eisner, Erich Mühsam, Ernst Toller und anderen für einen freiheitlichen Sozialismus. Landauers libertäres Denken hatte viele Wurzeln und Bezüge. Spinoza, Bakunin, Nietzsche und Stirner sind einige wenige Beispiele von Denkern, die er für seine Ideen nutzte. Im Vortrag von Thorsten Hinz [Sebnitz], Autor des Buches »Mystik und Anarchie. Meister Eckhart und seine Bedeutung im Denken von Gustav Landauer« [Berlin 2000], wird Landauers spannende Rezeption des Philosophen Meister Eckhart [1260-1328] vorgestellt. Der Anarchist Landauer war der erste, der eine Auswahl von Eckhart-Texten ins Neuhochdeutsche übersetzt hatte. Landauers »Lebenswende« zum Ende des 19. Jahrhunderts ist ohne seine Eckhart-Lektüre kaum zu verstehen. (Buchvorstellung durch den Autor)