Datum/Zeit
Date(s) - 01/12/2006
21:00 - 23:00
Veranstaltungsort
Bibliothek der Freien im Haus der Demokratie
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Libertäre Perspektiven auf indigene Selbstverwaltung im 21. Jahrhundert
Im Anschluss an den viel Aufsehen erregenden US-Historikerstreit um den Anteil der Irokesen an der Entstehung und Entwicklung der US-Verfassung versuchen immer mehr AutorInnen den Innovationsbedarf der Politischen Theorie durch Anleihen bei den Irokesen zu stillen. Innovativ sind diese Arbeiten vor allem dann, wenn sie mit Hilfe des indianischen Beispiels die eurozentristische Fabel von der griechischen Urstiftung der Demokratie und der zivilisatorischen überlegenheit der westlichen Welt zu widerlegen verstehen und durch das Studium indianischer Institutionen Ideen für die friedliche Gestaltung einer von indigenen Gemeinschaften und Nationalstaaten gemeinsam bewohnten Welt gewinnen. Zur gleichen Zeit entwickelt eine neue Generation irokesischer Intellektueller und politischer Aktivisten [Warriors] männlichen wie weiblichen Geschlechts aus ihrem kulturellen Erbe eigene Theorien politischer Emanzipation, mit deren Hilfe die Irokesen, allen voran die traditionellen Clan-Mütter und Konföderationshäuptlinge, nach zweihundert Jahren kolonialer Bevormundung offensiver denn je für ihr Recht auf Land und politische Selbstbestimmung kämpfen. Buchvorstellung durch den Autor.
Thomas Wagner: Irokesen und Demokratie. Ein Beitrag zur Soziologie interkultureller Kommunikation. LIT Verlag, 2004, 400 S., 21.90 EUR, ISBN 3-8258-6845-1