Köbis, Reichpietsch und die Matrosenrevolte 1917

Datum/Zeit
Date(s) - 08/09/2017
20:00 - 22:00

Veranstaltungsort
Bibliothek der Freien im Haus der Demokratie

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Zwei vergessene Sozialrevolutionäre – erschossen am 5. September 1917

Albin Köbis und Max Reichpietsch arbeiteten als Heizer und Matrose auf Linienschiffen der deutschen Kriegsflotte. Im Sommer 1917 koordinierten sie diverse Anti-Kriegs-Aktionen wie Sabotage und Befehlsverweigerung in der Marine. Sie wurden verhaftet, als “Rädelsführer” der Matrosenrevolte zum Tode verurteilt und am 5. September 1917 hingerichtet – ihre Rebellion blieb aber lebendig und bereitete ein Jahr später der Novemberrevolution 1918 den Weg. In den Folgejahren galten Köbis und Reichpietsch als revolutionäre Symbolfiguren: Ernst Tollers Drama ‘Feuer aus dem Kessel’ ist ihnen ebenso gewidmet wie Pliviers erster Roman ‘Des Kaisers Kuli’. In der DDR wurde das Andenken der beiden Sozialrevolutionäre dann instrumentalisiert: Die Namen der beiden Kriegsgegner zierten DDR-Kriegsschiffe und -Kasernen. Wer waren Köbis und Reichpietsch, die mitten im Ersten Weltkrieg den Mut hatten, gegen die Kriegsmaschinerie aufzustehen? Was waren die Auslöser, die zur ersten Matrosenrevolte in der Kaiserlichen Marine führten? Im Rahmen der Veranstaltung soll ein authentischer Blick hinter die brüchigen Geschichtskulissen geworfen werden. (Vortrag mit Diskussion)