Datum/Zeit
Date(s) - 01/09/2006
20:00 - 22:00
Veranstaltungsort
Bibliothek der Freien im Haus der Demokratie
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Über die emanzipatorische Aneignung von Geschichte
Die Verfügungsgewalt über die Geschichte und die Hegemonie ihrer Lesarten stellen wesentliche Instrumente zur Aufrechterhaltung politischer Systeme dar. Ob nun durch bewusste Manipulation geschichtlicher Fakten zur besseren Machtlegitimation oder durch normative Festschreibungen des herrschenden Konsens – es werden Traditionslinien erfunden, die den status quo historisch sanktionieren und soziale Befriedung garantieren.
Die Durchbrechung des konventionellen Geschichtsbildes und die Verwerfung der »Geschichte von Mächtigen« bedeutet die Aneignung emanzipatorischer Lektionen aus der Geschichte – eine notwendige Bedingung, um Lethargie zu überwinden und Geschichte als »machbar« zu begreifen. Der Vortrag setzt anhand von Beispielen auseinander, welche Mechanismen dem Zweck geschichtsmäßiger Herrschaftslegitimation dienen und weshalb einer »Geschichte von unten« wichtige subversive Potentiale innewohnen. (Vortrag und Diskussion)