Film und Diskussion: Fernand Pelloutier und die Arbeitsbörsen

Datum/Zeit
Date(s) - 10/07/2023
19:00 - 22:00

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Fernand Pelloutier, der 1901 im Alter von 33 Jahren starb, war einer der wichtigsten Organisatoren eines außergewöhnlichen Experiments in Frankreich: der Arbeitsbörsen. Der Film »Fernand Pelloutier und die Arbeitsbörsen« (Regie: Patrice Spadoni) bringt den Reichtum dieses großen kollektiven Werks ans Licht, und zwar durch die Lebensgeschichte eines der bedeutendsten Aktivisten der aufstrebenden, anarchistischen, bisweilen poetischen Gewerkschaftsbewegung. Die Arbeitsbörsen waren Vieles zugleich: Versammlungsort der unterschiedlichsten Gewerkvereine, Freiraum einer alternativen Gegenkultur, Arbeitsvermittlungsbüro, Platz für Kulturveranstaltungen und Berufsbildungskurse sowie ein Ort der gelebten Solidarität zwischen Beschäftigten und Arbeitslosen. In wenigen Jahren sind zu Beginn des 20. Jahrhunderts zahlreiche Arbeitsbörsen entstanden, die rasch zu Zentren des Arbeiterwiderstands wurden und deren Ziel, so sagte Pelloutier, kein geringeres war als die »Revolution durch den Generalstreik«. Aber auch heute, wo Konzepte wie Worker Centers, Kiezkommunen und Stadtteilläden an Interesse gewinnen, könnte dies weithin vergessene historische Experiment Impulse setzen.
Prof. Peter Schöttler, der als Historiker zu den Arbeitsbörsen und den Anfängen der französischen Gewerkschaftsbewegung geforscht hat, wird den Film ergänzen und für eine Diskussion zur Verfügung stehen.

Nicht veranstaltet von der Bibliothek der Freien

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