Anne Seeck: Ohne Angst verschieden sein – Freiräume und Eigensinn in der DDR

Datum/Zeit
Date(s) - 29/03/2013
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Veranstaltungsort
Bibliothek der Freien im Haus der Demokratie

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Vorstellung einer Neuerscheinung

Das Buch analysiert Dissidenz in der DDR, beginnend mit den Protesten gegen den Einmarsch in Prag 1968, über die Punkbewegung in den 1980er Jahren bis hin zu rebellischen Aktivitäten von Betriebsbelegschaften im Herbst 1989. Der Band entwirft einen Spannungsbogen der DDR-Realität, der der heutigen Linken weitgehend unbekannt ist. Dieser reicht vom DDR-Punk als ‚großartigem Experimentierfeld‘ bis zur Biografien zerstörenden Stasi-Methode der Zersetzung, vom „anders sein“ als Abwehr DDR-spezifischen Stumpfsinns industriegesellschaftlicher Arbeit bis zu kaum bekannten Migrationserfahrungen. „Die Linke hat so gut wie nichts zur Aufarbeitung der DDR beigetragen. Sie reagiert nur mit Abwehr auf den Vergleich ‚der zwei deutschen Diktaturen‘. Es ist mir ein inneres Bedürfnis, mit Geschichtsmythen, mit denen auch ich in der Linken konfrontiert bin, aufzuräumen.“ (Buchvorstellung durch die Herausgeberin)

Anne Seeck (Hg.): Das Begehren, anders zu sein. Politische und kulturelle Dissidenz von 68 bis zum Scheitern der DDR. Unrast-Verlag, Münster 2012. 304 S., 18 EUR, ISBN 978-3-89771-530-1