»Kommunismus als Emanzipation, nicht als Übermacht des Staates«

Datum/Zeit
Date(s) - 16/07/2004
20:00 - 22:00

Veranstaltungsort
Bibliothek der Freien im Haus der Demokratie

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Johannes AgnoliJohannes Agnoli [1925-2003] und seine libertäre Staatskritik

Agnoli wurde mit seinem Buch »Transformation der Demokratie« [1968] zu einem der wichtigsten Theoretiker der Außerparlamentarischen Opposition. Vehement beklagte er die Entwicklung der 68er Oppostionsbewegung, die bereits »zu wenig libertär« war, bis zu den Grünen, die »etliche dissidente Gruppen der Gesellschaft wieder heim ins Verfassungssystem« geholt haben. Im Gegensatz zu diesen neuen »Stützen der Ordnung« trat Agnoli für die Vision eines emanzipatorischen Sozialismus ein, der sich weder in orthodoxen Parteitheorien noch in der »Klebrigkeit« staatlicher Institutionen verfängt. Statt Teilhabe an der Macht empfahl er die Kritik der Politik und die Überwindung des Staates durch selbstbestimmte Formen der Vergesellschaftung. »Man hört immer wieder, daß die Abschaffung des Staates eine Utopie sei. Meiner Einschätzung nach ist es aber der einzig realistische Weg für eine humane Zukunft.« (Lesung und Diskussion)