Datum/Zeit
Date(s) - 16/09/2011
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Veranstaltungsort
Bibliothek der Freien im Haus der Demokratie
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Eine Spurensuche
Ein Blick in spanische Buchhandlungen zeigt: Neben zahllosen Publikationen zu politischen und militärischen Aspekten des Spanischen Bürgerkrieges sind mittlerweile auch eine Vielzahl von Büchern erschienen, die die Künste jener Zeit zum Gegenstand haben, besonders jene, die von vornherein auf eine massenhafte Verbreitung angelegt waren, wie etwa gebrauchsgraphische Arbeiten (dort besonders die Plakate) oder auch die Fotographie. Diesen Publikationen dürften sehr unterschiedliche Motive zu Grunde zu liegen, z.B.: Erarbeitung und Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse, oder politische Traditionsbildung, oder einfach auch Profitinteressen bei der Vermarktung sowohl der historischen Objekte wie heutiger Reproduktionen.
Aber tatsächlich: Es ist schon verblüffend, was in den nicht einmal drei Jahren des Bürgerkrieges z.B. an linken Plakaten produziert wurde – die Zeit von Revolution und Krieg war auch die Zeit einer seltsamen kulturellen Blüte. Diese kam allerdings nicht aus dem Nichts. Die politischen Umbrüche, die mit dem Sturz der Monarchie und der Ausrufung der Republik im Jahr 1931 sowie mit Putsch und Revolution 1936 markiert werden, standen im wechselseitigen Zusammenhang mit kulturellen Umbrüchen, die besonders seit Mitte der 20er Jahre festzustellen sind und nicht zuletzt als ein Wandel von Öffentlichkeit beschrieben werden können.
Und die Anarchisten und Anarchistinnen? Was war ihr Beitrag für die politisch engagierte Kunst? Oder: Welche ästhetischen Erfahrungen vermitteln ihre Plakate, Zeitschriften, Fotos usw.? Welche Unterschiede oder auch Gemeinsamkeiten ergeben sich aus einem Vergleich mit den Produkten anderer linker Strömungen? Lassen sich unter den ästhetischen Konzepten spezifisch anarchistische ausmachen? Oder ist die Frage danach der falsche Ansatz? Eine Gemeinschaftsveranstaltung mit der Stiftung Haus der Demokratie und Menschenrechte.