Datum/Zeit
Date(s) - 14/09/2018
21:00 - 23:00
Veranstaltungsort
Bibliothek der Freien im Haus der Demokratie
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An dem Ziel, eine freie Gesellschaft zu schaffen, sind sowohl der Realsozialismus als auch nationale Befreiungsbewegungen gescheitert. Vor diesem Hintergrund hat die einstmals marxistisch-leninistisch geprägte kurdische Freiheitsbewegung einen radikalen Wandel vollzogen: Statt der Errichtung eines sozialistischen Nationalstaates wird heute eine auf Rätestrukturen beruhende Selbstverwaltung angestrebt, die auf den Aufbau einer basisorientierten, ökologischen und geschlechterbefreiten Gesellschaft abzielt.
Der inhaftierte Vordenker der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) Abdullah Öcalan ließ sich bei der Entwicklung des ‚Demokratischen Konföderalismus‘ vor allem von den Konzepten des US-amerikanischen Anarchisten Murray Bookchin leiten, der klassische libertäre Ideen mit modernen Ansätzen eines ökologischen Kommunalismus verbunden hat. Diese Bezugnahme hat die Frage nach der anarchistischen Dimension des ‚Demokratischen Konföderalismus‘ aufgeworfen. Der Referent Nick Brauns ist Historiker und Mitautor des Buches „PKK – Perspektiven des kurdischen Freiheitskampfes“. Neben theoretischen Aspekten des ‚Demokratischen Konföderalismus‘ wird er beleuchten, wie im Windschatten von Krieg und Bürgerkrieg in Nordsyrien (Rojava) versucht wird, diese Ideen in die Praxis umzusetzen.
(Vortrag mit Diskussion)