Olaf Briese: Aufklärerischer Anarchismus

Datum/Zeit
Date(s) - 06/02/2015
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Veranstaltungsort
Bibliothek der Freien im Haus der Demokratie

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Die verdrängte Tradition des 18. Jahrhunderts

Dem, was man als Anarchismusverdikt bzw. als Anarchismusverdrängung bezeichnen kann, ist es geschuldet, dass die breite anarchistische Tradition innerhalb der deutschen Aufklärung heute weitgehend vergessen ist. Auch eine ›demokatisierende‹ Lesart, die die generelle aufklärerische Staatskritik auf das Format einer Absolutismuskritik schrumpfen ließ, trug dazu bei. Der Vortrag umreißt in einem ersten Teil Hauptlinien des anarchistischen Denkens der deutschen Aufklärung (Naturrecht, Diskurs über »Gute Wilde«, Staatsromane). In einem zweiten Teil widmet er sich einer originellen literarisch-anarchistischen Nordamerika-Utopie: David Christoph Seybolds Roman ›Reitzenstein. Die Geschichte eines deutschen Offiziers‹ (1778/79). (Vortrag und Diskussion)