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Der Konflikt zwischen Marx und Bakunin markiert ein entscheidendes Ereignis in der politischen Ideengeschichte: Die Parteipolitik trennt sich von emanzipatorischen Basisbewegungen. In der Ersten Internationale (1864-1877) wurde dieser Konflikt erstmals ausgetragen: Die föderalistisch und pluralistisch orientierten Landesföderationen der Internationale wurden sich der Differenz zu jenen Strömungen bewußt, die auf die Gründung nationaler Arbeiterparteien setzten. Die unterschiedlichen Richtungen fanden in Bakunin und Marx ihre stärksten Exponenten - ihre Ideendifferenz wirkt bis heute fort. In dem neuerschienenen Band 5 der Reihe Michael Bakunin - Ausgewählte Schriften finden sich unter anderem aufgrund von unbekanntem Archivmaterial verschiedene Neubewertungen, die den Konflikt zwischen Marx und Bakunin in der Ersten Internationale in einem neuen Licht erscheinen lassen. (Buchvorstellung durch den Herausgeber Wolfgang Eckhardt)
Das Modell einer neuen Gesellschaft in dem Buch »Freiheit und Gerechtigkeit. Philosophieren für eine neue linke Politik« von Thomas Heinrichs. Zweckentfremdung oder Weiterentwicklung von anarchistischen Ideen? [Vortrag und Diskussion]
Referat im Wortlaut: Totalaufstand Gegen Die Besthende Ordnung
Da die vielschichtigen und ereignisreichen Jahrzehnte von 1890 bis 1920 den Rahmen eines einzigen Vortragsabend sprengen, erstreckt sich das Referat auf zwei Abende. Nach einer kurzen Zusammenfassung der am 18. Juni 2004 dargestellten Zusammenhänge von Kunst und Anarchie befaßt sich nunmehr Teil II des Referats mit dem Futurismus und Dada [Vortrag und Diskussion].
Nach wie vor gehört Max Stirner zu den umstrittensten Philosophen aus dem Kreise der sogenannten Freien und Junghegelianer. Der Versuch, ihn in diesen Milieus ideengeschichtlich zu »verorten«, stößt jedoch rasch an seine Grenzen: Er verkehrte zwar in diesen Kreisen, hatte sich jedoch mit seinem Überlegungen schon weit von deren Diskussionsfeld entfernt. [Vortrag und Diskussion]
Agnoli wurde mit seinem Buch »Transformation der Demokratie« [1968] zu einem der wichtigsten Theoretiker der Außerparlamentarischen Opposition. Vehement beklagte er die Entwicklung der 68er Oppostionsbewegung, die bereits »zu wenig libertär« war, bis zu den Grünen, die »etliche dissidente Gruppen der Gesellschaft wieder heim ins Verfassungssystem« geholt haben. Im Gegensatz zu diesen neuen »Stützen der Ordnung« trat Agnoli für die Vision eines emanzipatorischen Sozialismus ein, der sich weder in orthodoxen Parteitheorien noch in der »Klebrigkeit« staatlicher Institutionen verfängt. Statt Teilhabe an der Macht empfahl er die Kritik der Politik und die Überwindung des Staates durch selbstbestimmte Formen der Vergesellschaftung. »Man hört immer wieder, daß die Abschaffung des Staates eine Utopie sei. Meiner Einschätzung nach ist es aber der einzig realistische Weg für eine humane Zukunft.« [Lesung und Diskussion]
Referat im Wortlaut: Totalaufstand Gegen Die Besthende Ordnung
In den Jahrzehnten von 1890 bis 1920 verlief die Entwicklung der modernen Kunst parallel zu den sich herauskristallisierenden anarchistischen Bewegungen und libertären Geisteshaltungen. Es soll herausgearbeitet werden, in wieweit anarchistisches Gedankengut die Ideologie der damaligen modernen Kunstströmungen [vom Impressionismus bis zum Dadaismus] beeinflußte. [Vortrag und Diskussion].
Die Anfänge der anarchistischen Bewegung finden sich in der Zeit zwischen der Großen Französischen Revolution [1789] und den europäischen Revolutionen von 1848. Wir wollen diese sehr lebendige und produktive Ära aus verschiedenen Perspektiven beleuchten [mit Diskussion].
Niemand kennt die Regeln. Man weiß lediglich: Der Typus, der hier tätig ist, vereitelt nicht nur seinen Erfolg, er vereitelt auch seinen Ruhm. Keine Nachfolge. Keine Schule. Keine Wiederkehr. Die Übereinkünfte gebrochen, die Erwartungen enttäuscht, die Beweggründe im Dunkeln. Ein Leben im Verschwinden. [Buchvorstellung durch den Autor]
Seit dem Niedergang der revolutionären syndikalistischen Bewegungen in der Zeit nach dem 1. Weltkrieg - von Ausnahmen wie z.B. Spanien oder Schweden abgesehen - ist der Syndikalismus weltweit nur noch eine äußerst marginalisierte Erscheinung. Ausgehend davon, dass es den syndikalistischen Bewegungen in Folge ökonomischer Strukturveränderungen und sozialstaatlicher Entwicklungen nicht gelang, die ArbeiterInnenschaft von ihrer Existenznotwendigkeit zu überzeugen, sollen am Beispiel des Anarchosyndikalismus in Vortrag und Diskussion Aspekte der Revision und einer möglichen »Modernisierung« seines Konzeptes thematisiert werden. Zur Klärung der Frage, ob der Syndikalismus überhaupt als adäquates Mittel revolutionärer Veränderung zu betrachten ist, werden Fragmente anarchistischer Syndikalismuskritik diskutiert. Die Referenten sind in der Freien ArbeiterInnen Union / Berlin organisiert.
Ist die selbstbestimmte Gestaltung des eigenen Lebens mit all seinen Facetten (Wohnen, Arbeiten, Kultur, Soziales ... ), gemeinsam mit anderen, besser und gerechter als nach kapitalistischen Mustern von Herrschaft und Ausbeutung, eine Perspektive, gar ein Weg zu einer klassenlosen Gesellschaft? Oder eher eine Falle, in der uns unsere Widerständigkeit in der alltäglichen Auseinandersetzung mit Chaos, Gruppendynamik und den Härten der Marktwirtschaft ausgetrieben wird? Diskussionsveranstaltung mit Elisabeth Voß (NETZ für Selbstverwaltung und Selbstorganisation, Theoriearbeitskreis Alternative Ökonomie, Contraste - Monatszeitung für Selbstorganisation, Umbruch Bildarchiv ...).
Vor hundert Jahren hatte die anarchosyndikalistische Bewegung der FORA die Mehrheit der ArbeiterInnen hinter sich. Heute nach dem sozialökonomischen Absturz, verursacht durch den neoliberalen Kurs des Peronisten Menem, entwickelt die argentinische Bevölkerung erneut Praktiken der Selbstorganisation, wie z.B. Tauschbörsen, kommunale Dienste wie Bäckerei, Gesundheit, Schulung und Kultur. Und es werden Betriebe nicht nur besetzt, sondern teils auch in Selbstverwaltung betrieben. Die Widersprüche und Perspektiven werden ausgehend von der Neuerscheinung »Que se vayan todos! Krise und Widerstand in Argentinien« vorgestellt. [Vortrag und Diskussion]